Bild
Drei Jugendliche vor einer Synagoge

Tag der Zivilcourage

Zeichen setzen gegen Antisemitismus und für ein friedliches Miteinander

Pressemitteilung 26/2025

Saarbrücken, 18.09.2025: Anlässlich des Tages der Zivilcourage am 19. September ruft die Initiative „Courage im Netz - Gemeinsam gegen Hass und Hetze“ dazu auf, sowohl im öffentlichen Raum als auch im digitalen Umfeld mutig Stellung zu beziehen, denn Diskriminierung, Hassrede und Hetze im Netz nehmen stetig zu. Zivilcourage bedeutet, sich schützend vor Mitmenschen zu stellen, gerade dann, wenn sie wegen ihrer Herkunft, ethnischen und/oder religiösen Zugehörigkeit angegriffen, ausgegrenzt oder entmenschlicht werden.


Mit einem neuen Kampagnenmotiv setzt „Courage im Netz - Gemeinsam gegen Hass und Hetze“ ein starkes Zeichen gegen jegliche Form ethnisch begründeter Ausgrenzung. Insbesondere Antisemitismus ist nach wie vor eine besonders gefährliche Ausprägung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. „Courage im Netz“ tritt dieser Entwicklung entgegen: Mit dem neuen Motiv schärft die Initiative das Bewusstsein dafür, dass Antisemitismus keine Meinung, sondern eine menschenverachtende Ideologie ist.


Der Beauftragte für jüdisches Leben im Saarland und gegen Antisemitismus, Prof. Dr. Roland Rixecker, unterstützt die Kampagne: „Freiheit und Frieden unserer Gesellschaft müssen auch im digitalen Raum verteidigt werden. Die dort täglich neue Hetze und der allgegenwärtige Hass auf Juden weil sie Juden sind, sind nicht nur ständige Verletzungen der Menschenwürde, sondern auch eine große Gefahr für unsere Demokratie. Deshalb ist ‚Courage im Netz‘ von so herausragender Bedeutung.“


Die Kampagne steht aber nicht nur für den Schutz jüdischen Lebens, sondern für ein respektvolles, friedliches und demokratisches Miteinander aller Menschen – gleich welcher Herkunft, Weltanschauung, Religion, Kultur oder Ethnie. Die Initiative setzt sich daher verstärkt dafür ein, mit klarer Haltung menschenfeindlichen Tendenzen entgegenzutreten, insbesondere dort, wo sie in Form von Anfeindungen oder gar der Verherrlichung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit auftreten. Nur durch gegenseitigen Respekt und das entschlossene Eintreten für Vielfalt kann ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft gelingen - online wie offline, lokal wie global.


Als Partner des Projekts engagieren sich das Ministerium für Inneres, Bauen und Sport mit der Landespolizeidirektion, das Ministerium der Justiz des Saarlandes, vertreten durch die Staatsanwaltschaft Saarbrücken (Sonderdezernat Cybercrime), das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit (Landesjugendamt) sowie die Landesmedienanstalt Saarland (LMS).

Innenminister Reinhold Jost betont: „Wir verurteilen Antisemitismus und jede Form von Menschenfeindlichkeit in aller Deutlichkeit. Judenhass ist ein Angriff auf die Würde des Menschen, auf unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und auf das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Antisemitismus darf niemals verharmlost oder geduldet werden – weder auf der Straße noch im Internet.
Besonders in den sozialen Medien verbreiten sich antisemitische Hasskommentare schnell und können erheblichen Schaden anrichten. Sie vergiften das gesellschaftliche Klima und bedrohen Jüdinnen und Juden in ihrem Alltag.
Es ist deshalb von zentraler Bedeutung, dass die Polizei konsequent gegen antisemitische und andere menschenfeindliche Straftaten im Netz vorgeht und Betroffene wirksam schützt. Wir rufen ausdrücklich dazu auf, antisemitische Hetze und Hassrede zu melden.
Nur durch klare Haltung und entschlossenes Handeln können wir Antisemitismus wirksam bekämpfen und ein respektvolles, sicheres Miteinander gewährleisten. Jüdisches Leben ist ein unverzichtbarer Teil unserer Kultur und unseres gesellschaftlichen Alltags. Es zu schützen und zu fördern, ist unsere gemeinsame Verantwortung.“


Justizministerin Petra Berg unterstreicht: „Wir dürfen keine Räume zulassen, in denen Antisemitismus unwidersprochen bleibt – auch im digitalen Raum. Projekte wie Courage im Netz, die innovative Wege zur Bekämpfung antisemitischer Inhalte im Internet gehen, sind ein wichtiger Beitrag für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Ich ermutige alle Bürgerinnen und Bürger, sich online wie offline klar gegen Antisemitismus zu positionieren.“


Sozialminister Magnus Jung macht deutlich: „Nach dem Menschheitsverbrechen des Holocausts wurde der Schutz der unveräußerlichen Würde eines jeden Menschen zum Leitprinzip des staatlichen und gesellschaftlichen Handelns der jungen Bundesrepublik erklärt. Angesichts der aktuell zu beobachtenden Zunahme an Verrohung des Umgangs, an Anfeindungen, Ausgrenzungen bis hin zu Gewalt gegen Jüdinnen und Juden ist es unsere Pflicht, dieses Leitprinzip der Menschenwürde sowie die Freiheits- und Menschenrechte in unserem Land entschieden zu verteidigen. Antisemitismus stellt eine Verletzung unseres demokratischen Fundaments dar, die wir nicht hinnehmen dürfen. Mit dem neuen Kampagnenlogo setzen wir dieses klare Statement auch im digitalen Raum. Gerade dort ist es wichtig, Hassrede und Anfeindungen klar entgegenzutreten.“


Ruth Meyer, Direktorin der LMS hebt hervor: „Religiöse und ethnische Anfeindungen sind eine der gefährlichsten Formen von Hassrede und dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben – weder auf der Straße noch im digitalen Raum. Mit dem neuen Motiv „Courage im Netz – Gegen Antisemitismus“ setzen wir ein klares Zeichen für eine offene, demokratische Diskussionskultur. Wir rufen jede Einzelne und jeden Einzelnen dazu auf, sich aktiv gegen Antisemitismus und für ein friedliches Miteinander zu positionieren und auch im Netz aktiv Courage zu zeigen.“


Das neue Motiv kann ab sofort als Plakat und Postkarte kostenfrei bestellt oder als digitale Version heruntergeladen werden: Courage im Netz | LMSaar

Kontakt Pressestelle LMS

Denise Dräger
Leiterin der Pressestelle und des Büros der Direktorin